Wenn Essen ein Problem ist

Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts leiden gut ein Fünftel der 11- bis 17-Jährigen Kinder in Deutschland an einer Essstörung. Schon in der frühen Phase der Pubertät machen sie sich Gedanken über ihren Körper und sind unzufrieden. Für viele zählt nur das Gewicht, eine ausgewogene Ernährung findet nicht statt. Außenstehende fragen sich, wie es zu diesem gestörten Selbstbild kommen kann. Sie stellen sich häufig die Frage, ob es an ihnen liegt. Sie möchten ihrem Kind, der Schwester, dem Bruder, dem Freund oder der Freundin gerne helfen. Hierfür ist es wichtig, sich vorher gut über Essprobleme zu informieren. Oft muss zusätzlich professionelle Hilfe hinzugezogen werden.

In diesem Blog möchten wir unsere Recherchen für das Schulprojekt der FAZ „Ich seh` mich nicht, wie du mich siehst!“ mit euch teilen. Mit dem Namen „food is beautiful for everyone“ möchten wir verdeutlichen, dass Essen bzw. eine ausgewogene Ernährung ein wichtiger Bestandteil jedes Menschen sein muss. Keiner sollte dem Essen feindlich gegenüber stehen.

Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c3/Lebensmittelpyramide_der_sge_2005.svg/2000px-Lebensmittelpyramide_der_sge_2005.svg.png

Ein Film zum Thema Anorexie

Im Rahmen des Projekts hat eine andere Gruppe unseres Kurses einen Film zu Magersucht gedreht. Das Pfalzinstitut in Klingenmünster, welches sich in unserer unmittelbaren Nähe befindet, wurde zum zentralen Punkt des Videoclips. Der Clip beinhaltet ein Interview mit einer Therapeutin, hat die Ursachen von Essstörungen zum Gegenstand, beschäftigt sich mit der medialen Beeinflussung durch „Pro Ana Websites“ und zeigt außerdem eine Selbstreflexion am Ende.

Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=n2x5-2QYF6Q&feature=youtu.be

A few books

Die Bücher sind teilweise Romane, teilweise Autobiografien. Alle handeln von Essstörungen und können Betroffenen helfen, ihre Krankheit zu überwinden. Einige dieser Bücher könnt ihr in der Bibliothek des Alfred-Grosser-Schulzentrums (unsere Schule) ausleihen.

Es ist natürlich keine Pflicht, diese Bücher alle zu lesen, jedoch ist jedes Einzelne empfehlenswert.

Buch Autor Verlag Preis in Euro
Wie sie absolut einzigartig umwerfend schön sein können – Bevor sie eine Diät machen, lesen sie dieses Buch Rachel Swift Knaur 8,90
Verflixte Schönheit – Tipps für schlaue Mädchen Gaby Schuster Kösel 5,00
Super schlank !? -Zwischen Traumfigur und Essstörungen Kathrin Seyfahrt Kösel 6,50
Maßlos schön Patricia Böhm Ueberreuter 7,95
Magere Zeiten – Das Jahr, in dem ich erwachsen wurde Lori Gottlieb List 12,00
Du musst dünn sein – Anna, Tyranna und der Kampf ums Essen Lesley Fairfield Patmos 12,90
Gewitter im Bauch Annette Schlipper Georg Bitter Verlag 3,99
Die Erde, mein Hintern und andere dicke runde Sachen Carolyn Mackler Carlsen 13,00
Heute leider kein Foto für dich, Baby Carolin Philipps Ueberreuter 12,95
Schön – Helenas größter Wunsch Jana Rey Fischer 6,95
Alice im Hungerland Maya Hornbacher Ullstein 9,95
Engel haben keinen Hunger Brigitte Biermann Gulliver 7,95
Lebenshungrig Laura Pape Schwarzkopf & Schwarzkopf 9,95
„Iß doch endlich mal normal!“ Bärbel Wardetzki Kösel 17,95
Magersucht Michael Schulte-Markwort und Sabine Zahn Patmos 14,90
Das Lächeln der Leere Anna S. Höpfner cbt 7,99
Wintermädchen Laurie Halse Anderson Ravensburger Buchverlag 7,99

bücher

Link der Schulhompage: http://www.schulebza.de/

Bildquelle: http://ais.badische-zeitung.de/piece/03/7e/38/cb/58603723.jpg

MaiStep und unsere Schule

http://www.schulebza.de/gymnasium/

Im Rahmen des MaiStep Projekts setzt sich auch das Alfred-Grosser-Gymnasium gegen die Entwicklung von Essstörungen ein. An unserer Schule wurde das Projekt, welches im Großen und Ganzen versucht das Risiko von Erkrankungen an Essstörungen soweit wie möglich zu reduzieren, von der Lehrkraft und Ernährungsberaterin, Elisabeth Flint, initiiert. Koordinatorin ist Frau Monika Morgenstern.

Was genau ist MaiStep?

MaiStep ist ein Projekt, das in mehreren Sitzungen an rheinland-pfälzischen Schulen mit insgesamt 1800 Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 und 8, durchgeführt wurde. Entwickelt wurde das Projekt von der KJP-Mainz, dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen und  dem Verein zur Förderung feministischer Mädchenarbeit e.V. (FEMMA).

Insgesamt gibt es bei diesem Präventionsprogramm fünf Sitzungen, bei denen weniger die Essstörungen an sich eine Rolle spielen, als vielmehr Themen, die für die Entstehung einer Essstörung wesentlich sind.

Sitzung 1: MaiStep, was’n das?
Sitzung 2: Wa(h)re Schönheit
Sitzung 3: Mein Körper und ich
Sitzung 4: Umgang mit Gefühlen
Sitzung 5: Umgang mit Konflikten

Wozu MaiStep?

In den letzten Jahren stieg die Anzahl der Jugendlichen, die an Magersucht und Bulimie erkrankten. Die Betroffenen werden immer jünger, weshalb die Behandlung oft sehr schwer ist und nicht selten gehen, neben den seelischen Schäden, auch körperliche Schäden und sogar Todesfolgen einher. Aufgrund dessen wurde dieses Projekt entwickelt, um vor allem jungen Mädchen in der Pubertät zu helfen, ihren Körper zu akzeptieren und Unzufriedenheiten möglichst zu beseitigen.

Quelle: http://www.unimedizin-mainz.de/kinderpsychiatrie/forschung/maistep.html

Die Rolle von Fernsehsendungen bei Essstörungen

Nicht nur private Gründe können eine Essstörung auslösen, denn laut einer IZI-Studie, die die Rolle von Fernsehsendungen im Kontext von Essstörungen wie Magersucht und Bulimie aus der Sicht der betroffenen Personen darstellen soll, führen Sendungen wie „Germany’s Next Topmodel“ zu extremen Selbstwertproblemen.Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) und der Bundesfachverband Essstörungen e.V. (BFE) befragten 2015 gemeinsam 241 Menschen mit Essstörungen, inwiefern verschiedene Fernsehsendungen eine Rolle bei der Entwicklung ihrer Krankheit spielen. Die meisten Teilnehmer waren überwiegend Frauen mit Magersucht und Ess-Brech-Sucht, wobei die jüngste Teilnehmerin elf Jahre alt war und weit über die Hälfte unter 21 Jahre alt waren.

Durch Sendungen wie „The Biggest Loser“ oder „Extrem Schwer“ werden weitere Tipps zum Abnehmen für die Erkrankten geliefert. Zwar sind diese Tipps „gesund“ im Vergleich zu den Methoden der Betroffenen, jedoch sollten die Personen, die unter Anorexia nervosa leiden, ihr Gewicht nicht noch weiter reduzieren, da sonst viele gesundheitliche Schäden auftreten können. Ein 19-jähriges Mädchen, das unter Magersucht leidet, gibt an, dass Sendungen wie „Extrem Schön“, „Extrem Schwer“ oder „The Biggest Loser“ das Gefühl vermitteln, zumindest nicht ganz die/ der Hässlichste oder Dickste zu sein.  Kochsendungen, wie „Das perfekte Dinner“, dienen den Erkrankten dazu, sich zumindest „satt zu sehen“, anstatt richtiges Essen zu sich zu nehmen. Auch Soaps wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ führen dazu, dass junge Frauen das Verhalten einer an Bulimie erkrankten Person in der Sendung nachstellen möchten, wodurch sie ebenfalls eine Ess-Brech-Sucht entwickeln.

Doch nun kommen wir zu der Sendung, die alle anderen bei Weitem übertraf: „Germany’s Next Topmodel“. Fast ein Drittel der Befragten, vor allem jüngere Mädchen, geben an, dass GNTM einen sehr starken Einfluss auf ihre eigene Essstörung gehabt hätte. Ein weiteres Drittel sieht zumindest einen leichten Einfluss der Sendung auf ihre Krankheit. 85 Prozent der Befragten stimmen  der Aussage zu, dass eine Sendung wie GNTM eine Essstörung verstärken kann. Durch den in den Mittelpunkt gestellten Körper und das Aussehen, werden Ideale von Schönheit und Erfolg vermittelt, die den Mädchen zeigen, wie sie heutzutage auszusehen haben. Dadurch kommt es zu Vergleichen, bei denen völlig übersehen wird, dass es sich hier um absolute Ausnahmeerscheinungen in Körperstatur und Gesichtszügen handelt. Werden die Kandidatinnen in GNTM wegen ihrem Körper kritisiert, fühlen sich die Mädchen vor dem Fernseher in ihrer eigenen, überkritischen Haltung, zum eigenen Körper bestärkt und versuchen, ihr Gewicht weiter zu reduzieren.

Zumeist sind es die tiefen Identitätskrisen, denen sich die Betroffenen nicht gewachsen fühlen. Um das Gefühl der Handlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten, wird die Wahrnehmung von den inneren Werten auf den äußeren Körper und das Essverhalten verlagert. Die Betroffenen können sich aus diesem Teufelskreis nicht mehr selbst befreien und brauchen professionelle Hilfe von Spezialisten. Auch GNTM folgt einem ähnlichen Grundprinzip: der Trennung von Gefühlen, Köperwahrnehmung und Handeln. Jede neue „Challenge“ ist mit Begeisterung anzugehen, wobei Empfindungen wie Müdigkeit, Kälte, Scham, Ekel, Wut oder Angst unterdrückt werden müssen. Bei mindestens 70 Prozent der befragten Mädchen und jungen Frauen führt dieses Zusammenspiel aus für sie unerreichbaren Normen, Vergleichsprozessen und der notwendigen Unterdrückung der eigenen Gefühle in die Mager- oder Ess-Brech-Sucht.

Als Konsequenzen fordern die Betroffenen selbst eine Erweiterung des Körperbildes in den Medien, die Einführung eines Mindest-BMI für Models, Schauspieler/-innen sowie die Abschaffung von „Size Zero“. Es wird erwartet, dass man dringend eine Erweiterung der medialen Bilderwelten und mehr Achtsamkeit beim Umgang mit Frauen vor der Kamera in Angriff nimmt. Denn werden Frauen nur auf ihren Körper reduziert und in diesem hochsensiblen Bereich kritisiert, kann es nicht nur für die Akteurinnen, sondern auch für junge Frauen vor dem Fernseher fatale Folgen haben.

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Bildquelle: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/Goetz_Mendel_Malewski_final.pdf

Magersucht und Anderssein

Magersüchtige haben eine falsche Selbstwahrnehmung ihres Körpers, ein „verzerrtes Spiegelbild“. Eher sie selbst sehen sich als Außenseiter der Gesellschaft, als dass sie, außer durch ihren meist extrem unterernährten Körper, von anderen als anders gesehen werden. Neben dem veränderten Essverhalten, das nicht mehr im Normalbereich liegt, stellen sich die Betroffenen überdurchschnittlich oft vor den Spiegel und betrachten ihren Körper, sehen Mängel, die nicht vorhanden sind. Mit der Zeit sehen die Betroffenen nicht nur Fehler an ihrer Figur und sehen Fett, wo es keines gibt, sondern fangen an, auch an ihrer Person generell zu zweifeln.

Bekanntlich ist Magersucht Kopfsache. Es ist der Kampf zwischen Kopf und Körper, stirbt einer, stirbt auch der andere. Für viele ist die Magersucht bzw. der Hunger wie eine Droge, sie fühlen sich „high“, wenn ihr Körper nach Nahrung schreit, deshalb ist die Krankheit so schlimm. Betroffene fühlen sich wie in einem Rausch. Der Hunger ist dabei einerseits ein Freund, der ihnen signalisiert, wenn weitere Kalorien verbraucht werden und sie in eine Art Rauschzustand versetzt, andererseits ist er aber auch der größte Feind. Sie müssen versuchen, standhaft zu bleiben und den Hunger nicht siegen zu lassen. Das größte Problem ist, dass sich die wenigsten mit einem Gewicht, das meist sowieso schon viel zu niedrig ist, zufrieden geben, sondern sich selbst beweisen wollen, dass sie sich überbieten können. Es ist ein Teufelskreis, aus dem die wenigsten ohne professionelle Hilfe herausfinden.

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Bildquelle: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/diabetes/article/841867/diabetes-essstoerungen-gehen-frueh-nerven.html

Gespräch mit einem Betroffenen

Am 18.05.2015 unterhielten wir uns mit einem 17 jährigen Jungen über seine überwundene Magersucht. Im Voraus überlegten wir uns ein paar Fragen, die er uns beantwortete.

1. Kennst du mögliche Gründe für deine Krankheit?

  • „Der Hauptgrund meiner Krankheit war anfangs abzunehmen. Dieser Gedanke ging jedoch zu weit, sodass ich immer weniger gegessen habe. Ich war nie mit mir zufrieden.“

2. Konntest du dir eingestehen, dass du krank warst?

  • „Nein. Es war mir egal was Familie, Freunde oder sogar der Arzt gesagt haben. Ich wollte mein Ziel verfolgen und endlich dünn sein. Ich wurde immer dünner und dünner. Es gab eigentlich noch nicht mal ein Ziel für mich, da es sich immer weiter nach unten verschob. Es war wie eine Sucht.“

3. Wie schnell bist du in die Magersucht „reingerutscht“?

  • „Anfangs war alles noch normal. Ich wollte einfach etwas abnehmen. Das hat dann auch etwas länger gedauert. aber der Vorgang von normal zu sehr dünn (mager) ging ziemlich schnell. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Ich habe am Tag nur eine Mahlzeit zu mir genommen. Das war natürlich viel zu wenig, das weiß ich heute.“

4. Wie hast du die Krankheit überwunden?

  • „Durch Sport, vor allem durch das Fitnessstudio und eine Ernährungsumstellung. Ich habe zu meiner Mutter gesagt: „Wenn ich ins Studio gehen darf, esse ich wieder normal“. Der Sportgedanke überkam mich nach einiger Zeit, zum Glück. Als ich angefangen habe Sport zu treiben, habe ich gemerkt, dass ich unbedingt essen muss, um Leistung zu bringen. Vorher habe ich wenig gegessen und keinen Sport gemacht. Durch Sport habe ich meine Krankheit überwunden. Auch heute ist er noch ein wichtiger Teil in meinem Leben.“

5. Was würdest du anderen raten, die an einer Essstörung leiden?

  • „Ich würde auf sie zugehen und sie fragen, was ihr Ziel ist oder was sie mit dem „wenig essen“ bewirken wollen. Man braucht einen Vertrauten, der einen versteht und der ganz langsam auf einen eingeht und einem so hilft. Ich denke jegliche Form Ablenkung, die nichts mit Essen zu tun hat, ist auch mal schön. Sie kann auch helfen. Wenn dir jemand einfach sagt, du sollst mehr essen oder so, dann interessiert dich das nicht. So kann man nicht an die Sache rangehen. Ich würde mir erst einmal Gedanken machen, warum der/die an einer Essstörung leidet und dann darauf aufbauen. Mein Rat an  die Familien und Freunde der Betroffenen ist, nicht gleich hysterisch zu werden. Man sollte nicht als erstes sagen: „Du musst unbedingt mehr essen“, oder: „Du musst jetzt zum Arzt.“ Oft sind sie leider einfach zu wenig informiert. Ich finde Angehörige sollten sich unbedingt mit einem Menschen unterhalten der sich auskennt, also zum Beispiel zum Psychologen gehen (zuerst auch ohne den Esssgestörten). Dann kann man zusammen die Krankheit bekämpfen.“

Bildquelle: http://i.huffpost.com/gen/1716129/images/o-MAGERSUCHT-facebook.jpg

Interview mit einer Psychiaterin

Am 01.04.2015 führten wir ein Interview mit einer Psychiaterin die 10 Jahre an der Hans-Prinzhorn Klinik in Hemer gearbeitet hat.

1. Wie/inwiefern haben Sie mit essgestörten Menschen zu tun?

  • „Ich habe 10 Jahre an der Hans-Prinzhorn Klinik in Hemer gearbeitet und mich auf Essstörungen spezialisiert.“

2. Welche Arten gibt es?

  • „Es gibt drei verschiedene Typen von Essstörungen. Der erste Typ ist die Magersucht. Außerdem gibt es Bulimie und Fresssucht (Vielesser). Man muss aber erst einmal andere Erkrankungen ausschließen, bevor man Menschen in eine dieser Kategorien einordnet. Nur weil ein Mensch sehr dünn ist, ist er nicht gleich magersüchtig. Es könnte beispielsweise auch eine Schilddrüsenerkrankung vorliegen.“

3. Warum treten Essstörungen auf? Sind sie auf bestimmte Dinge zurückzuführen?

  • „Essstörungen treffen psychisch labile Menschen. Sie sind mit sich selbst oder ihrem Leben unzufrieden. Häufig sind Essstörungen jedoch auch in Familien zu finden, die sich zumindest nach außen als perfekt und sozial stark präsentieren. Jugendliche die in solchen Familien aufwachsen haben keine Chance auf eine Pubertät. Deswegen wollen sie wenigstens selbstständig über ihr Essverhalten und ihren Körper bestimmen.“

4. Wie kann man Betroffenen, oder auch sich selbst, helfen?

  • „Wenn Essstörungen früh erkannt werden sind die Heilungschancen am größten. Eigentlich benötigen die Betroffenen immer eine Therapie. Es bringt auf jeden Fall nichts, wenn einem von anderen Leuten gesagt wird, dass man weniger bzw.mehr essen muss. Das macht die Störung oft nur noch schlimmer.“

5. Wie behandelt man Essstörungen?

  • „Erst baut man das Selbstbewusstsein auf und dann das Gewicht. Wir bemühen uns um abwechslungsreiche Therapiemöglichkeiten. Es gibt zum Beispiel eine Tanztherapie. Hierbei sollen die Jugendlichen ihren Körper besser kennen lernen. Jede Woche setzen wir zusammen mit den Patienten Ziele, die sie am Ende der Woche erreicht haben sollten. Das wichtigste ist jedoch, dass die Patienten alles aus eigenem Willen tun. Nur wenn man etwas selbst möchte, kann es funktionieren. Wir wollen sie zu nichts zwingen.“

Was für Essstörungen gibt es ?

Es gibt drei Hauptformen von Essstörungen.

  1. Magersucht (Anorexia nervosa)
  2. Bulimie (Bulimia nervosa)
  3. Binge-Eating-Störung (Binge Eating Disorder)

Bei allen drei Arten ist in vielen Fällen eine psychische Labilität der Hauptgrund, die sich zu schweren Depressionen erweitern kann. Es sind Jugendliche, meist Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die in sozial starken Familien aufwachsen und dennoch an einer Essstörung erkranken. Der Grund ist, dass die Jugendlichen seit Kindesalter keine Selbstständigkeit kennengelernt haben bzw. sich nicht selbstständig genug fühlen. Sie haben wenig Freiraum um über ihre eigenen Wünsche zu bestimmen und finden dann nur noch das Essen, welches sie selbst kontrollieren können (z.B. durch das Auslassen der Mahlzeiten), als Ausweg.

Wir möchten uns in unserem Blog hauptsächlich mit Magersucht beschäftigen. Magersucht ist die weit verbreitetste und wohl auch die bekannteste Essstörung. Hierbei handelt es sich, um eine psychische Störung im Bereich der Essstörungen. Diese Form kann man in zwei Arten unterteilen: ,,in den restriktiven Typus, bei dem (nur) die Nahrungsaufnahme verringert wird, und in den Purging-Typus, bei dem zusätzlich das Gewicht, beispielsweise, durch Erbrechen verringert wird.“

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Quellen: http://cdn.maedchen.de/bilder/bild-thinkstock-557×313-132265.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/Anorexia_nervosa